Die ständig steigenden Preise für Energie und Heizung haben bereits in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Energiesparen in aller Munde ist. Dabei setzen viele Menschen dies schon in der eigenen Wohnung um, etwa durch den Einsatz von abschaltbaren Steckdosenleisten, um Fernseher und Co. nicht ständig auf Standby laufen zu lassen. Auch der Kauf von Elektrogeräten wird wohl überlegt und man entscheidet sich für solche Geräte, die eine Energieeffizienzklasse von A, A+ oder gar A++ aufweisen. Diese Energiesparmaßnahmen machen schon im Kleinen viel Sinn und helfen, bares Geld zu sparen. Doch wer sich überlegt, ein eigenes Haus zu bauen, der sollte schon beim Bau auf einige Dinge achten, die durchaus geeignet sind, Unmengen von Energie- und Heizkosten einzusparen.
Zauberwort „Erneuerbare Energien“
Seit einigen Jahren ist es ohnehin vorgeschrieben, dass neu erbaute Häuser bestimmte Richtlinien nach dem seit 2020 geltenden Gebäudeenergiegesetz erfüllen müssen. Besonders ratsam ist es jedoch, sich beim Hausbau von vornherein auch mit erneuerbaren Energien wie etwa der Kraft der Sonne auseinanderzusetzen. Mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach beispielsweise kann man günstigen Solarstrom erzeugen. Die Anlagen lassen sich mittlerweile auf jeder Dacheindeckung montieren, auch wenn beispielsweise Trapezbleche o. ä. verwendet wurden. Dieser Strom wird dann ins öffentliche Netz eingespeist und man erhält vom jeweiligen Stromanbieter eine Einspeisevergütung, die in ihrer Höhe und der Dauer der Auszahlung gesetzlich vorgeschrieben ist und über dem Einkaufspreis je Kilowattstunde Strom liegt. Aber auch eine Eigennutzung ist möglich, wenn die Solaranlage mit einem Speicher ausgestattet ist.
Mit Hilfe einer Solarthermieanlage kann man zudem durch die Sonnenenergie heizen. Hierbei werden die Warmwasserbereitung und die Heizung über Solar betrieben, andere Heizstoffe wie z. B. Pellets aus Holz werden nur bei Bedarf verbraucht und senken somit ebenfalls die Kosten.
Damit man mit solaren Energiequellen aber auch wirklich Energie einsparen kann, ist es wichtig, das Haus von vornherein so auszurichten, dass man eine möglichst hohe Effizienz erreicht. Wer also eine Solaranlage im eigenen Haus in Betrieb nehmen möchte, sollte das Gebäude direkt bei der Planung gen Süden auszurichten, um so die höchstmöglichen Erträge zu erzielen.
Wärmedämmung
Des Weiteren sollte man auf eine ausreichende Wärmedämmung am Haus achten. Die Wärmedämmung ist sozusagen der Schutzmantel, der um die gesamte Fassade des Hauses reicht. Man kann mit einer professionellen Dämmung, sofern sie entsprechend gut ausgeführt wurde, einen großen Teil der Heizkosten einsparen. Dabei bleibt die Wärme im Winter im Haus und im Sommer draußen.
Sonstige Maßnahmen
Zahlreiche weitere Maßnahmen können im neuen Haus dafür sorgen, effektiv Energie einzusparen. Dazu gehören auch die typischen Kleinigkeiten wie Steckdosenleisten, die abschaltbar sind, sparsame Duschköpfe, der Einsatz von Energiesparlampen und eine Außenbeleuchtung, die sich nur bei Bedarf einschaltet, also einen Bewegungsmelder besitzt. Des Weiteren lässt sich Energie einsparen, wenn man bei den sanitären Anlagen darauf achtet, dass etwa die WC-Spülung über eine Spartaste verfügt. Zudem lässt sich mit einer entsprechenden Anlage das kostenlose Regenwasser für die WC-Spülung nutzen.
Tipp: Durch die Beschichtung von Scheiben und Glastüren mit Sonnenschutzfolien können die Kosten für den Betrieb einer Klimaanlage im Sommer stark gesenkt werden, die Raumtemperatur lässt sich durch diese Folien um ca. 4° – 8°C senken. Somit schafft diese kleine und relativ preiswerte Maßnahme einen sehr hohen UV-Schutz (rund 99 %!) und gleichzeitig ein angenehmeres Arbeits- und Wohnklima.
Generell gilt: Bereits vor dem Bau des Hauses sollte man sich erkundigen, wie besonders viel Energie eingespart werden kann. So werden mittlerweile von fast allen Unternehmen, die sich mit dem Hausbau beschäftigen, zahlreiche Möglichkeiten geboten, ein besonders energiesparendes Gebäude zu errichten. Dazu zählen insbesondere die sogenannten KfW-Häuser, welche gesondert gefördert werden. Besonders wichtig ist auch die Luftdichtigkeit des Gebäudes. Ein Blower-Door-Test, der diese überprüft, ist deshalb bei jedem Neubau Pflicht. Mithilfe der richtigen Fenster und Türen, die eine hohe Dichtigkeit aufweisen, ist es ebenfalls möglich, viel Energie einzusparen.